Obst im Winter
Obst ist das vielseitigste Produkt der Natur, welches sie uns großzügig bietet. Kein anderes Lebensmittel verfügt über eine derartige Vielfalt an Farben, Gerüchen und Geschmäcken. Ohne das farbenfrohe Obst wäre die tägliche Nahrung ausgesprochen langweilig und unser Körper wäre um eine große Menge an Vitaminen und Mineralstoffen benachteiligt. Im Winter gibt es bei uns nur wenig Obst.
Wir verbringen den Winter mit verschiedenen Sorten von Äpfeln, Birnen und Kakis. Andere Obstsorten sind auf den Import aus warmen Ländern begrenzt und kommen deshalb oft verarmt auf unseren Tisch. Deshalb werden Pfirsiche, Marillen, Heidelbeeren oder Himbeeren tiefgefroren in der Kühltruhe aufbewahrt und in Kompotts und Marmeladen eingekocht. Eine willkommene Bereicherung des Speiseplans im Winter für uns und unsere Babys.
Es folgt ein Artikel über Obst in der Winterzeit, geeignet für Babys. Wir werden ein paar Worte dem Kernobst widmen: seiner königlichen Majestät dem Apfel, der Birne und natürlich dem Kaki.
Äpfel
Die ursprüngliche Heimat von Äpfeln ist Mittelasien. Von dort haben sich die Früchte und Bäume in einigen Jahrhunderten bis nach Europa verbreitet (die alten Römer waren die Ersten, die sie züchteten). Heute kennen wir über 7000 Apfelsorten. Bei uns sind Äpfel eine der häufigsten Obstsorten und sind aufgrund ihrer Qualität weltweit bekannt.
Wir unterscheiden im Groben zwischen Tafeläpfeln (Gala, Idared, Jonagold, Jonathan …), Äpfeln zum Kochen und Äpfeln für Most, zu welchen saure und herbe Apfelsorten zählen.
Äpfel bei Verstopfung oder Durchfall
Allgemein gelten Äpfel als die vollkommensten und nahrhaftesten Früchte. In Wahrheit aber enthalten Äpfel, im Vergleich zu anderem Obst, viel weniger Vitamine und Mineralstoffe. Abhängig von der Sorte sind Äpfel eine gute Quelle an Vitamin C, haben einen hohen Gehalt an Pektin und anderen Ballaststoffen, deshalb sind sie unentbehrliches Obst für eine gesunde Ernährung. Mit einem Apfel-Brei können wir Babys oder Kleinkindern helfen die Verdauung zu regulieren. Frischer Apfel-Brei aus ungeschälten Äpfeln, den wir Babys umgehend servieren, hilft gegen Verstopfung. Ein Brei aus geschälten Äpfeln, den wir einige Zeit an der Luft stehen lassen, damit er oxidiert (wird dunkel) und noch eine halbe Banane beigeben, hilft gegen Durchfall.
Äpfel enthalten außer Vitamin C und Ballastoffen auch ausreichend Kalium, einem Mineralstoff, der eine wichtige Rolle beim Flüssigkeitsausgleich spielt. Der Energiewert von Äpfeln ist im Durchschnitt 50 kcal (215 kJ)/100 g.
Wir können Babys als Zwischenmahlzeit Apfel-Brei, angereichert mit Haferflocken und einem Teelöffel Joghurt, anbieten. Gekochte Äpfel mit ein wenig Zimt und Kartoffelpüree ergeben ein ausgezeichnetes Mittagessen.
Birnen
Birnen sind mit Äpfeln eng verwandt und es gibt fast so viele Birnensorten wie Apfelsorten. Birnen sind viel empfindlicher als Äpfel, fangen schnell an zu faulen und benötigen bei der Aufbewahrung mehr Aufmerksamkeit als Äpfel.
So wie Äpfel wurden auch Birnen zuerst in Asien und Europa gezüchtet. Im Mittelalter kannten die Italiener mehr als 200 Sorten, in der Zeit König Ludwig des XIV., der sie verehrte, waren den Franzosen 300 weitere Sorten bekannt. Nach heutigen Daten werden weltweit mehr als 5000 Birnensorten gezüchtet.
Die Mehrzahl der Birnensorten sind Tafelbirnen, die sich aber auch zum Kochen eignen. Birnen sind Saisonobst, deshalb gibt es sie, je nach Sorte, nur zu bestimmten Jahreszeiten. Eine der bekanntesten Sorten ist sicherlich Williams Christ. Dabei geht es um eine größere Birne, gedrungen birnenförmig, mit saftigem, aromatischem Fruchtfleisch und süßem Geschmack nach Muskat. Leider sind sie nicht für eine lange Lagerung geeignet, weil sie schnell faul werden. Außer der gelben Williams Christ ist auch die rote Williams Christ bekannt. Ihre zu Beginn grüne Schale färbt sich rot-gelb und sie besitzt das gleiche saftige Fleisch wie die gelbe Sorte. Eine weitere beliebte Birnensorte ist Conférence. Diese kommt aus Großbritannien und ist etwas beständiger gegen Fäule, denn sie hat eine dickere, gelbgrüne Schale, bedeckt mit bräunlichen Rostflecken. Unter der Schale versteckt sich saftiges körniges Fleisch.
Birnen sind eine ausreichende Quelle an Vitamin C und Ballastoffen, natürlich nur, wenn wir sie entsprechend reif und ungeschält genießen. Der Energiewert der Birnen ist etwa 70 kcal (292 kJ)/100 g, also etwas höher als bei Äpfeln.
Für die Ernährung von Babys eignen sich am besten weichere Birnensorten (Williams Christ oder Conférence), sie sind auch leichter verdaulich. Nach frischem Birnen-Brei können Babys an Blähungen leiden, deshalb wird empfohlen, dass Sie bei der Einführung von Birnen lieber einen oder zwei Teelöffel des Birnen-Breis in einen Apfel- oder Bananen-Brei mischen.
Kaki
Der Kaki ist auch unter den Namen Dattelpflaume oder Persimmon bekannt. Das ist Eine besondere Obstsorte, in die man sich entweder sofort verliebt oder sie lässt einen kalt. Die Heimat des Kaki ist Japan und für die Japaner ist diese Frucht eine Nahrung der Götter.
Heute kennen wir zwei Kakisorten, bei uns werden vor allem Kakis mit ungenießbarer Schale gezüchtet, die geschält werden müssen. In Israel (in der Sharonebene) wird eine Kakisorte gezüchtet, die Sharonfrucht genannt wird. Diese hat eine genießbare Schale und wird, wenn sie noch hart ist, gegessen. Deshalb haben diese Kakis etwas weniger Geschmack. Bei uns wird auch eine Kakisorte mit genießbarer Schale gezüchtet: Kaki Vanille.
Die bei uns gezüchteten Kakis werden noch hart, unreif gepflückt und im Freien in Kisten gereift. Sie sind kältebeständig, dürfen aber nicht Frost ausgesetzt werden. Wir können sie windgeschützt, in Holzsteigen, abgedeckt mit Papier und einer Decke, den größten Teil des Winters, lagern. Unreife Kakis sind herb, sauer und vollkommen ungenießbar, gut ausgereifte sind aber weich und süß-sauer. Wir reifen sie etwa zehn Tage bei Raumtemperatur.
Der Energiewert von Kakis ist niedrig, nur 30 kcal (120 kJ)/100 g. Kakis sind reich an Vitamin A, C und Vitaminen der Gruppe B, sowie Kalium, Magnesium, Fluor und Pektin, der bei der Regelung der Verdauung hilft.
In der Ernährung von Babys können wir sie auch aufgrund ihrer Weichheit gut verwenden. Da Kakis eine reiche Quelle an Ballastoffen sind, wird empfohlen, dass Sie zur Bereicherung anderer Obst-Breie verwenden, z. B. Sie können ein bis zwei Löffel Kaki in einen Brei aus geschälten Äpfeln oder Bananen beimischen. Eine Zwischenmahlzeit aus Kakis und Bananen wird noch erfrischender und nahrhafter, wenn Sie einen Teelöffel Frischkäse dazugeben. Kleinkindern können Sie mit Kakis Joghurt versüßen oder einen farbfrohen, hausgemachten Frischkäse mit Obst zaubern.
Wenn Sie eine große Menge Kakis vorrätig haben, können Sie aus ihnen eine köstliche Marmelade mit etwas Gelatine oder, wenn Sie süßere Marmelade mögen, mit Gelierzucker, kochen. Füllen Sie die noch heiße Marmelade in Gläser und bewahren Sie diese im Kühlschrank auf. Marmelade wird für eine Abwechslung am Speiseplan im Winter sorgen. Sie können die Marmelade Ihren Kleinkindern aufs Brot schmieren bzw. ins Joghurt oder in den Frischkäse einrühren.