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Hat Ihr Baby Krämpfe oder ist Ihr Baby anspruchsvoll?

In den ersten Wochen nach der Geburt weinen einige Babys sehr oft, was für die Eltern äußerst unangenehm und besorgniserregend sein kann. Die meisten Eltern haben jedoch schnell eine Diagnose gestellt - ihr Baby leidet an Krämpfen. Doch hat das Baby wirklich Krämpfe? Jedes Baby weint, das ist vollkommen normal. Doch wieviel Weinen ist noch in Ordnung?

  • Ein Neugeborenes weint im Durchschnitt zwischen 1,5 und 2 Stunden pro Tag. Das Weinen ist durch den Tag aufgeteilt und intensiviert sich in den Nachmittagsstunden.
  • Das Weinen kann sich bis zur 6. Woche steigern, dann kann das Baby sogar bis zu 3 Stunden am Tag weinen.
  • Mit der Zeit beginnt das Weinen allmählich weniger zu werden und mit 6 Monaten weint das Baby vielleicht noch etwa 1 Stunde täglich.

Babys mit Krämpfen und jene, die anspruchsvoll sind, weinen mehr als andere. Wie viel ein Baby weinen wird, hängt außerdem von seinem Temperament (dem angeborenen Verhaltens- und Emotionsmuster) ab. So hatte man bereits in den 50er Jahren angefangen einfache, anspruchsvolle und zurückhaltende Babys zu unterscheiden. Obwohl ein Baby die Eigenschaften von mehr als nur einer dieser drei Gruppen haben kann, ist eine in der Regel dominierend. So weinen zum Beispiel anspruchsvolle Babys mehr als normal ist. Sie sind gereizt, haben keinen festen Zeit- und Schlafplan, passen sich nur schwer an Veränderungen an, haben Angst vor Unbekanntem und werden durch laute Geräusche unruhig. Obwohl sie überdurchschnittlich viel weinen, weinen sie noch immer weniger als Babys mit Krämpfen.

Es gibt keine klare Regel wie Krämpfe diagnostiziert werden, doch es gilt der Wessel Maßstab - bekannt auch unter dem Namen die "dreier Regel" (3 Stunden Weinen am Tag, 3 Tage in der Reihe und 3 Wochen hintereinander). Das Baby ist vollkommen gesund, macht gute Fortschritte und weint vorwiegend am späten Nachmittag oder am frühen Abend. Die Krämpfe setzen mit etwa zwei Wochen ein und klingen zwischen dem dritten und vierten Monat ab. Im Gegenteil dazu beginnt das Weinen von anspruchsvollen Babys mit ihrer Geburt und das anspruchsvolle Verhalten dauert ihr Leben lang.

Der Hauptunterschied zwischen Babys mit Krämpfen und anspruchsvollen Babys besteht darin, dass Babys mit Krämpfen keine sonstigen typischen Verhaltensmuster aufweisen, wie etwa anspruchsvolle Babys. Sie sind nicht hyperaktiv und haben einen festen Zeit- und Schlafplan. Im Gegensatz zu anspruchsvollen Babys fangen Babys mit Krämpfen ohne einen sichtbaren Grund an zu weinen und lassen sich nur schwer wieder beruhigen. Während sie weinen drücken sie fest die Hände zusammen, ziehen die Beine an den Körper und wölben den Rücken. Sie bekommen ein rotes Gesicht und machen Grimassen, ihr Bauch ist aufgebläht und sie leiden oft an Blähungen. Solche Babys lassen sich nur schwierig beruhigen. Füttern, schaukeln und wiegen hilft nicht.

Wie unterscheidet man also ein Baby mit Krämpfen von einem anspruchsvollen Baby?

Baby mit Krämpfen

Anspruchsvolles Baby

Die Weinepisoden vergehen nach drei Monaten Die Weinepisoden setzen auch nach drei Monaten immer wieder ein
Das Weinen dauert mehr als 3 Stunden am Tag, 3 Tage in der Reihe und 3 Wochen hintereinander Meistens weint das Baby nicht mehr als 3 Stunden am Tag
Die Weinepisoden werden weniger, dauern jedoch lange Mehrere kürzere Weinepisoden
Das Baby lässt sich nur schwierig beruhigen Intensive, negative Reaktionen auf starke Reize
Normale Verhaltens- und Schlafmuster Unregelmäßiger Schlaf- und Ernährungsrhythmus
Das Baby kann sich nur schwierig an Veränderungen und Routine anpassen

Zum Glück sind die Krämpfe und das anspruchsvolle Temperament kein Anzeichen für Krankheiten oder sonstige Beschwerden Es ist nur wichtig, dass man die Weinperiode durchhält. Versuchen Sie es mit verschiedenen Beruhigungstechniken, wir schlagen Folgendes vor:

  • festeres Einwickeln in eine Decke
  • Bäuerchen machen
  • Bauchmassage
  • Geräusche im Herzschlagrhythmus, wie etwa Staubsauger oder Waschmaschine
  • Schaukeln und Wiegen
  • Fahren mit einem Kinderwagen oder einem Auto
  • Schnuller
  • warmes Bad
  • Wärmflasche
  • Probiotika
  • wird das Baby gestillt, sollte die Mutter versuchen, Milch und andere Milchprodukte für einige Wochen zu meiden
  • wird das Baby mit Säuglingsmilchnahrung gefüttert, sollte man versuchen eine andere Ersatzmilch einzuführen.

Folgendes ist eher nicht ratsam:

  • zu schnelles Einführen von fester Nahrung
  • die Anwendung von Medikamenten, wie etwa Spasmolytikum, Antihistaminika o.Ä. ...
  • die Anwendung von Kräuter-Präparaten und Tropfen, ohne sich vorher von einem Kinderarzt oder Apotheker beraten zu lassen

Es ist wichtig zu bedenken, dass bei anspruchsvollen Babys wahrscheinlich keine von den obigen Lösungen effizient sein wird, weshalb Sie lieber nicht zu viele Methoden in kurzer Zeit ausprobieren sollten.

Wenn Sie das Babys wirklich nicht beruhigen können oder erschöpft sind, lassen Sie es für eine kurze Weile bei den Großeltern. Wenn Sie alleine sind, wickeln Sie es in eine Decke ein, legen Sie es in sein Bett, flüstern ihm ein paar tröstende Worte zu und verlassen den Raum. Vielleicht wird das Baby ganz von alleine mit dem Weinen aufhören. Nehmen Sie sich etwas Zeit, um sich zu beruhigen. Wenn das Baby nach einigen Minuten noch immer weint, versuchen Sie es wieder zu trösten.

Tatsache ist, dass alle Babys weinen, einige mehr und andere weniger. Das Weinen ist nichts ungewöhnliches und bedeutet nicht, dass Sie schlechte Eltern sind. Sie machen nichts verkehrt. Auch die besten Eltern haben anspruchsvolle Babys oder Babys mit Krämpfen. Vergleichen Sie Ihr Baby nicht mit anderen. Jedes Baby ist ein Unikat. Nehmen Sie die Ratschläge anderer nicht als Kritik auf, sondern bedanken Sie sich mit einem Lächeln und entscheiden letztendlich nach Ihrem eigenen Gewissen.

Es ist vollkommen normal, dass Sie sich in der Zeit, in der Ihr Baby viel weint, unruhig, beängstigt, unsicher und verärgert fühlen. Erlauben Sie sich all diese Gefühle und versuchen Sie nicht stets perfekt zu sein.

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