Obst, geeignet für Babys

Im Artikel des letzten Monats haben wir über Obst-Breie, ihre Zubereitung und wann wir sie einführen, geschrieben. Wie schon erwähnt, werden Getreide-Obst-Breie in die Ernährung von Babys eingeführt, nachdem wir Gemüse, Fleisch und Getreide eingeführt haben. Die dritte Mahlzeit, in Form eines Obst-Getreide-Breies oder Obst-Milch-Breie, mit der wir das Stillen am Vormittag oder Nachmittag ersetzen, wird eine ideale Überbrückungsmahlzeit vor dem Mittagessen oder Abendessen sein.

Nach neuen Richtlinien ist die Einführung von Obst nicht mehr begrenzt. Früher galt die Meinung, dass wir Babys kein Beerenobst geben sollten, da es als ein Lebensmittel angesehen wurde, das häufig Allergien verursacht. Dasselbe galt auch für Kiwi. Heute haben Experten, aufgrund unzähliger Studien, festgestellt, dass wir eine Entwicklung von Allergien leider nicht verhindern können, wenn wir potenziell gefährliche Lebensmittel nicht einführen. Deshalb gilt in der Regel nur, dass wir Babys zuerst eine Obstsorte überkocht und nach ein paar Tagen roh anbieten.

Wenn Sie zu Hause Babys oder Kleinkinder haben, die gerne saisonales Obst essen, packen Sie so viel Obst wie möglich in die Gefriertruhe oder kochen Sie es zu Marmeladen, die Sie mit Gelierzucker zubereiten. Ich weiß, was Sie jetzt denken: Marmelade ist doch ein Zuckerkonzentrat! Sie haben Recht, jedoch hängt es davon ab, wie wir sie verwenden. Ein Teelöffel ausgezeichneter Marillenmarmelade, die Sie mit einem Mixer zubereitet und mit Zusatz von Gelierzucker nur 10 Minuten lang gekocht haben, wird, wenn Sie sie mit einem Becher Jogurt oder Frischkäse vermischen, Wunder bewirken und eine unglaublich gute Mahlzeit herzaubern. Sie können die Marmelade auch ausgezeichnet in einen Milch-Hafer-Brei mischen.

Es folgen noch ein paar Worte zu Sommerobst, vor allem über seine Inhaltsstoffe.

Marillen

Marillen haben eine samtige Schale, sind hellgelb bis orangerot gefärbt und haben wohlriechendes, breiiges Fruchtfleisch mit wenig Saft. Ihre Heimat ist China und sie wurden von Alexander dem Großen nach Europa gebracht.

Marillen werden gepflückt, wenn sie reif genug sind, unreif gepflückt reifen sie nicht aus. Wir kaufen immer frische, orangerote Früchte, keine grünen, weil sie noch keinen ausgeprägten Geschmack haben. Sie können, bei Raumtemperatur für ein paar Tage oder im Kühlschrank, in einer Plastiktüte, bis zu einer Woche, aufbewahrt werden.

Marillen enthalten außerordentlich viel an Beta-Carotin (Antioxidans), Mineralstoffen und Vitamin A. Der Energiewert von Marillen ist niedrig, denn die Frucht (65 g) enthält nur 20 kcal/84 kJ.

Marillen werden fast so häufig wie Feigen und Zwetschken getrocknet. Getrocknet sind sie eine reiche Quelle an Eisen, doch sie werden oft geschwefelt, damit die Farbe erhalten bleibt. Wenn Sie getrocknete Marillen wählen, bedenken Sie, dass besser die braun gefärbten sind, weil sie ohne ein vorheriges Schwefeln getrocknet wurden! Geben Sie auch darauf Acht, dass eine halbe, getrocknete Marillen den gleichen Energiewert hat wie eine ganze frische!

Marillen sind einfach ideal für die Zubereitung einer ausgezeichneten, hausgemachten Marmelade oder Konfitüre, die genau richtig für abwechslungsreichere Mahlzeiten Ihres Babys oder Kleinkindes im Winter sorgt. Wir können Marillen auch einfrieren, am besten ohne Steinkern, und sie für Kompott oder für die Zubereitung von Obst-Breien verwenden.

Pfirsiche und Nektarinen

Pfirsiche und Nektarinen sind verwandte Obstsorten, sie unterscheiden sich in dem, dass Pfirsiche behaart und Nektarinen glatt sind. Pfirsiche kommen ursprünglich aus China und Nektarinen aus Persien, deshalb werden die Nektarinen auch persische Pflaumen, aufgrund der glatten Schale, genannt.

Pfirsiche sind schmackhaft und haben einen niedrigen Energiewert: 60 kcal/250 kJ pro 100 g. Kleinkinder decken mit einem Pfirsich den Tagesbedarf an Vitamin C, außerdem enthalten Pfirsiche auch Vitamin A und B. Sie enthalten auch Ballaststoffe und wirken ausgezeichnet gegen Verstopfung. Nektarinen haben einen etwas niedrigeren Energiewert (45 kcal/188 kJ) und sind reich an Kalium, Phosphor, Vitamin A und C.

Pfirsiche wie Nektarinen sind am besten frisch. Wir können sie einige Tage im Kühlschrank oder für längere Zeit, in Scheiben geschnitten, in der Kühltruhe aufbewahren. Im Winter können wir aus ihnen ein erfrischendes Kompott zubereiten, leider aber verlieren sie beim einfrieren einen großen Anteil an Vitaminen.

Himbeeren


Himbeeren gehören zu einer botanischen Gruppe, für die stachelige Büsche kennzeichnend sind. Sie gedeihen gut im kalten, feuchten Klimagebieten von Europa, Asien und sogar Alaska. Einige Himbeersorten, die im trockenen und wärmeren Klima wachsen, werden auch in Nord Amerika gezüchtet.

Himbeeren, was für Rubus-Arten charakteristisch ist, sind eine gute Quelle an Vitamin C, Kalium, Niacin, Riboflavin und Ballaststoffen. Sie haben einen niedrigen Energiewert, nur 25 kcal (105 kJ)/100 g.

Der Nährwert von Himbeeren fällt nach dem Pflücken sehr schnell, deshalb müssen sie so schnell wie möglich gegessen werden, sie können bis zu zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Es ist besser wenn wir sie einfrieren, da die Beeren im gleichen Zustand wie vor dem Einfrieren erhalten bleiben. Wir waschen Himbeeren nur, wenn das unbedingt nötig ist, denn sie sind nur selten schmutzig (bei kleinen Kindern sollten Sie sie waschen, besonders, wenn Sie sie nicht selbst gepflückt haben). Sie können gut mit anderem Obst kombiniert werden, z. B. Birnen oder Melonen. Leicht gedünstete Himbeeren werden mit ihrem Aroma und Geschmack einen Becher Jogurt oder einen Getreide-Brei verfeinern. Da Himbeeren so wie anderes Beerenobst viel Pektin enthalten, bleiben sie auch in einer Marmelade oder Gelee gut erhalten.

Melonen

Süße Melonen oder Zuckermelonen gehören zu der Gruppe von Kürbisgewächsen, zu der auch Gurken, Kürbisse und Zucchinis zählen. Die Heimatländer der Zuckermelonen sind Afrika und Asien, in China sind sie schon drei Jahrtausende bekannt. Nach Europa, genauer nach Spanien, wurden sie aus Afrika gebracht, von wo aus sie nach Italien und Frankreich verbreitet wurden. Christoph Kolumbus hat sie sogar mit nach Amerika genommen.

Zuckermelonen enthalten sehr viel Wasser und haben einen niedrigen Energiewert: 30 kcal/125 kJ pro 100 g. Je orangefarbener das Fruchtfleisch, desto höher der Carotingehalt (Antioxidans).

Wir teilen Zuckermelonen in Sommersorten, mit einer braunen, rauen Schale und Wintersorten, mit einer glatten, hellgelben Schale und bleichem, saftigem Fruchtfleisch. Die bekannteste Sommersorte der Zuckermelonen ist Cantalupe (nach der italienischen Stadt Cantalupo) und hat auf der Oberfläche der Schale ein braunes Netz abgebildet. Wenn sie reif ist, gibt sie bei einem Daumendruck beim Stiel ein wenig nach. Wenn die Stelle zu weich ist bedeutet das, dass sie schon etwas faul ist.

Wassermelonen

Viel grösser als Zuckermelonen sind Wassermelonen, die der Form nach rund oder oval sind. Die größten wiegen bis zu 15 kg. Wassermelonen haben eine harte, dunkelgrüne Schale, mit oder ohne hellgrünem Muster. Das Aroma des Fruchtfleisches bei Wassermelonen ist nicht so intensiv wie bei Zuckermelonen, trotzdem sind sie gut gekühlt eine richtige Erfrischung in den Sommertagen.

Als Heimatland der Wassermelonen gilt Indien, doch es wäre auch möglich, dass sie aus dem tropischen Afrika stammen. Nach Europa kamen Sie erst im 13. Jahrhundert und in Italien gelten Sie als Symbol des Märtyrertums des Heiligen Lorenz, den Schutzheiligen der Köche. Deshalb findet in Florenz am Tag des Hl. Lorenz, am 10. August, jedes Jahr das Wassermelonen-Festival statt.

Die klassische Wassermelone, Sorte Tiger, hat feuerrotes Fruchtfleisch, das von allen Wassermelonensorten am aromatischsten ist. Bekannt ist auch die Sorte Goldwassermelone, die grell gelbes Fruchtfleisch und einen milden Geschmack hat. In den letzten Jahren ist bei uns auch die Sorte Sugar Baby zu finden. Das sind kleinere Wassermelonen, die nicht mehr als 2-3 kg wiegen, eine dunkelgrüne Schale ohne Streifen und süßes rotes Fruchtfleisch haben.

So wie Zuckermelonen haben auch Wassermelonen einen niedrigen Energiewert: 30 kcal/125 kJ pro 100 g. Bei kleinen Kindern sollten wir darauf Acht geben, dass wir alle Samen entfernen, da sonst Erstickungsgefahr besteht.

Weintrauben

Weintrauben sind eine der ältesten Obstsorten, da sie schon in der Steinzeit im Kaukasus wuchsen. Die Menschen haben sehr früh entdeckt, dass sie aus Weintrauben einen schmackhaften Saft gewinnen können, der nach abgeschlossener Fermentation einen noch besseren Geschmack bekommt (Wein).

Weintrauben sind eine der nahrhaftesten Obstsorten, denn sie haben einen hohen Gehalt an natürlichem Zucker, Kalium, Eisen, Ballaststoffen, wobei ihr Energiewert (80 kcal/335 kJ pro 100 g) noch einmal größer als bei Äpfeln und Birnen ist.

Weinbeeren wachsen auf Weinreben in Form von hängenden Trauben und sind grün, hellgelb, bläulich, violett oder rot gefärbt mit wachsigem Reif. Je nach Sorte, teilen wir Weintrauben in weiße und rote, blaue und schwarze Sorten. Je nach Gebrauch unterscheidet man Weintrauben von Tafeltrauben. Bei Tafeltraubensorten gibt es Trauben mit oder ohne Kerne. Die beste Tafeltraubensorte ist Muskateller, diese hat keine Kerne, große Beeren und einen einmaligen Duft und Geschmack. Wir erkennen sie auch nach der Verpackung, weil sie zum Verkauf in weiches Papier gewickelt wird, damit der schöne Reif nicht verloren geht.

Rhabarber

Der Rhabarber wird zu Gemüse nicht zum Obst gezählt und ist mit dem Ampfer verwandt. Essbar sind die fleischigen Blätterstängel, die saftig und gleichzeitig sauer sind. Die Blätter des Rhabarbers sind giftig, da sie sehr viel Oxalsäure enthalten. Der Rhabarber ist ein richtiges Sommergemüse und wird überwiegend als Obst genossen. Die Blätterstängel sind grün bis lila rot gefärbt, wobei die letzteren viel schmackhafter sind.

Heimatland des Rhabarbers ist Sibirien und er zählt zu den Lebensmitteln, die den niedrigsten Energiewert haben: 7 kcal/29 kJ pro 100 g. /p>

Doch ist er eine bedeutende Quelle an Calcium, Kalium, Vitamin B1 und kann als Abführmittel wirken.

Der Rhabarber wird bei Kleinkindern als Zusatz bei Apfelkompott verwendet. Wenn wir Rhabarberkompott Bananen beigeben, ist kein weiterer Zuckerzusatz nötig und der Geschmack des so entstandenen Breies ist einfach himmlisch. Wir können den Rhabarber blanchieren sowie einfrieren und in der Winterzeit, wenn nicht so viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten zur Verfügung stehen, verwenden.

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Milchnahrungsexpertin

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Redaktion Novalac
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